Ryzen 3000: Tools lesen RAM-Takt teilweise falsch aus

8
News Stephan Wilke
Ein Ryzen 5 3600 wie er leibt und lebt
Quelle: PC Games Hardware

Programme, welche die Taktfrequenz des Arbeitsspeichers auslesen, können bei Ryzen-3000-Systemen falsche Werte liefern. Darüber informiert Hicookie im Hwbot-Forum und liefert Vergleichswerte unterschiedlicher Tools und eigene Messungen mittels Oszilloskop.

Der langjährige hausinterne Übertakter bei Gigabyte mit dem Spitznamen Hicookie hat fehlerhaft ausgelesene RAM-Taktfrequenzen bei Ryzen-3000-Systemen beobachtet und das Problem mit unterschiedlichen Programmen untersucht. Der Übertakter verwendete sechs unterschiedliche RAM-Multiplikatoren bei 100 MHz Referenztakt und CPU-Z in den Versionen 1.89.0, 1.89.1 und 1.9.0, Hwinfo in den Versionen 6.1 und 6.11.3915 sowie Ryzen Master v2.0.0.1110. Zusätzlich führte Hicookie Messungen mit einem Oszilloskop (MSO72004C) durch, das bestätigt, dass die eingestellten RAM-Taktfrequenzen auch tatsächlich anliegen und fehlerhafte Interpretationen der Software vorliegen.

Die Programme haben aber teilweise Schwierigkeiten, die korrekten Werte auszugeben. CPU-Z liefert in der Version 1.89.0 teilweise korrekte, teilweise leicht überhöhte Angaben. Mit CPU-Z 1.89.1 sind größere Abweichungen nach oben zu verzeichnen, die mit CPU-Z 1.90 im gleichen Maße anzutreffen sind. Hwinfo gibt ebenfalls mit beiden geprüften Versionen diese überhöhten Werte aus. Korrekte Daten liefert stets nur das Ryzen-Master-Tool, doch auch dieses Programm ist nur begrenzt vertrauenswürdig: Hicookie zufolge stimmen die ausgelesenen RAM-Taktfrequenzen nur für einen Referenztakt von 100 MHz, eine Anhebung führt mit dem AMD-Programm zu falschen Ergebnissen. Bei Zweifeln besteht die sicherste Methode vorerst also abseits von Oszilloskop-Messungen darin, direkt im UEFI-Menü den aus Referenztakt und RAM-Multiplikator gebildeten RAM-Takt abzulesen oder das AMD-Tool Ryzen Master zu verwenden, sofern der Referenztakt nicht justiert wurde. Allerdings scheint das Problem nur bei sehr hohen RAM-Taktfrequenzen im Bereich DDR4-5xxx aufzutreten, im PCGH-Testlabor konnten wir es bisher noch nicht beobachten.

Problematisch ist die Situation für die Hwbot-Community vor allem deshalb, da die falschen Taktfrequenzen von CPU-Z nicht nur ausgelesen, sondern auch beim Hochladen erfolgreich validiert werden. Vertrauenswürdige RAM-Rekordversuche mit Ryzen-3000-Systemen auf der üblichen Basis von CPU-Z-Validierungen lassen sich daher nicht durchführen, bis das Problem behoben wurde. Als Beispiel verlinkt Hicookie eine Validierung bei 2.957,5 MHz (DDR4-5915), was nur knapp unter dem kürzlich erzielten DDR4-Weltrekord liegt. Hicookie zufolge lag allerdings der RAM-Multiplikator 55 statt 58 bei 102 MHz Referenztakt an, der tatsächliche RAM-Takt betrug daher ~DDR4-5610.

12:41
AMD Ryzen 9 3900X: Performance auf B350 und X570 ausprobiert
    • Kommentare (8)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von Gerwald Freizeitschrauber(in)
        Der Artikel ist ohne Frage eine gute Info, die auch gebracht gehört. Aber mehr ist er für mich nicht. Ich sag euch auch warum.

        In 37 Jahren Computer kann ich mich schon gar nicht mehr erinnern wie oft Software oder Hardware etwas gemacht hat was es so nicht soll. Das Software immer an neue Hardware angepasst werde muss ist die normalste Sache der Welt. Auch das dies nicht immer von heute auf Morgen geht. Alles braucht eben auch immer seine Zeit. Programmierer können eben auch nicht zaubern und sind auch nicht vor Fehlern gefeit. So wie keiner von uns.

        Daher hat mich das mit den Boost Takt nicht geschockt.

        In 37 Jahren Computer hab ich eines gelernt. Viel wichtiger ist dass, das ganze stabil und flüssig läuft. Und das tut es mit AMD, INTEL und NVIDIA. Das sie alle immer wieder mal Probleme haben die behoben werden müssen. War so, ist so und wird immer so sein.
      • Von Gerwald Freizeitschrauber(in)
        Der Artikel ist ohne Frage eine gute Info, die auch gebracht gehört. Aber mehr ist er für mich nicht. Ich sag euch auch warum.

        In 37 Jahren Computer kann ich mich schon gar nicht mehr erinnern wie oft Software oder Hardware etwas gemacht hat was es so nicht soll. Das Software immer an neue Hardware angepasst werde muss ist die normalste Sache der Welt. Auch das dies nicht immer von heute auf Morgen geht. Alles braucht eben auch immer seine Zeit. Programmierer können eben auch nicht zaubern und sind auch nicht vor Fehlern gefeit. So wie keiner von uns.

        Daher hat mich das mit den Boost Takt nicht geschockt.

        In 37 Jahren Computer hab ich eines gelernt. Viel wichtiger ist dass, das ganze stabil und flüssig läuft. Und das tut es mit AMD, INTEL und NVIDIA. Das sie alle immer wieder mal Probleme haben die behoben werden müssen. War so, ist so und wird immer so sein.
      • Von DKK007 Trockeneisprofi (m/w)
        Zitat von hanfi104
        Ryzen Master liest z.B. auch nicht die Taktraten aus, sondern nur die Multis.
        Erhöht man den Baseclock, stimmen alle Werte nicht mehr
        Spannung ist auch die vom Spannungssenor gelesene Spannung, sondern einfach nur die VID, also die Vorgabe....
        Gut zu wissen. Kann man sich also das Auslesen sparen, wenn man nicht gerade einfach nur vergessen hat, was im Bios eingestellt ist.

        Wobei auch Speccy von dem Ryzen 9 nicht viel mehr als den Namen auslesen kann. Da muss wohl mal eine neue Version rauskommen.
      • Von hanfi104 Volt-Modder(in)
        Ryzen Master liest z.B. auch nicht die Taktraten aus, sondern nur die Multis.
        Erhöht man den Baseclock, stimmen alle Werte nicht mehr
        Spannung ist auch die vom Spannungssenor gelesene Spannung, sondern einfach nur die VID, also die Vorgabe....
      • Von DKK007 Trockeneisprofi (m/w)
        Das die Tools erstmal an die neuen CPUs angepasst werden müssen ist doch nicht neues. War früher auch schon so.
      • Von Ellina BIOS-Overclocker(in)
        Zitat von Grendizer
        Außerdem war das Boostproblem nicht wirklich ein Skandal (falls du das mit "der nächste Skandal" gemeint hast, einige wollen aber daraus einen machen, sei es für ein paar Klicks auf Youtube, sei es um den Konkurrenten anzugreifen, sei es um andere persönliche Interessen. Marketing-technisch auf jeden Fall für die Tonne, aber nachdem wir ja jetzt den "abba" Patch haben und die paar Mhz geliefert bekommen, was hat das an Performance gebracht? Richtig, nichts, Zen2 leistet genug besonders für den Preis.

        Ruf dir mal in Erinnerung was Intel so in den letzten Jahren so für richtige Skandale hatte.
        Auf den Ersten teil will ich nicht konrket ein gehen aber du hast Recht, so groß hat es nicht gebracht aber sagen wir so ärgerlich ist es schon dass was "Versprochen wurde" und dann nicht "Eingehalten wurde" dass ist wo anders in anderen Brangen sehr sehr schnell lebig da verlieren für so entschediungen andere Menschen ihre Arbeit. Aber dass würde hier zu weit führen.

        Zen2 hat ne gute Performance vor allen wie viel energie Ryzen 3 braucht. Dazu ist er an sich mit den kernen und der Architiektur relativ gut. Besser als Intel. Amd hat da für die kerne und dass es bei 7nm ist gute Arbeit geleistet vor allen der Preis.

        zum zweiten teil das mit den Skandalen ich sage nur die Virtuellen Kerne und die deaktivierung via software und die sicherheitslücken.

        Keiner der hersteller ist fehler frei. Daher pack dir an die eigene nase und mach deine wohnung bunter wie es dir gefällt und dann kannst du den globus verändern.
      Direkt zum Diskussionsende
  • Print / Abo
    Apps
    PCGH Magazin 06/2024 PC Games 05/2024 PC Games MMore 04/2024 play5 06/2024 Games Aktuell 01/2024
    PCGH Magazin 06/2024 PC Games 05/2024 PC Games MMORE Computec Kiosk