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Reise Island

Experten rechnen mit Ausbruch des Vulkans Katla

Die Eruptionen des Eyjafjalla-Vulkans auf Island haben zahlreiche Flughäfen in Europa lahmgelegt. Möglicherweise ist das aber nur der Anfang. Denn zwischen ihm und dem Vulkan Katla gibt es eine Verbindung. Arthur Bollason, Isländer, Schriftsteller und Tourismusexperte, dämpft aber die Ängste vor einer Katastrophe.
Reiseredakteurin

Beim letzten Ausbruch des Katla-Vulkans 1918 stürzten zusammen mit dem Schmelzwasser Eisbrocken von der Größe vierstöckiger Gebäude in die Tiefe, die erst nach Jahrzehnten abgeschmolzen waren und tiefe Löcher hinterließen. „Das Schlimmste aber waren die Flutwellen, die sich damals mit einer geschätzten Geschwindigkeit von 20 Stundenkilometern ins Tal ergossen und eine rund 200 Quadratkilometer große Fläche überschwemmten. Damit müssen wir nun auch wieder rechnen, sollte der Glaziologe Helgi Björnsson Recht behalten, der heute in der isländischen Tageszeitung Morgunbladid vor einem Ausbruch des Katla warnt“, sagt Arthur Bollason. Der Pressesprecher von Icelandair in Frankfurt/Main und isländische Schriftsteller ist ein profunder Kenner der Inselgeschichte.

So sei der Katla in früheren Jahrhunderten durchschnittlich alle 50 Jahre ausgebrochen – „und damit eigentlich längst wieder überfällig“. Zudem gebe es eine tunnelartige Verbindung zwischen dem gerade aktiven Eyjafjalla- und dem nur 30 Kilometer entfernten Katla-Vulkan. Der Eyjafjalla-Vulkan habe denn auch bei seinen letzten zwei Ausbrüchen – “sie erfolgen im Schnitt alle 200 Jahre“ – den Katla regelrecht "befeuert" und seinen Ausbruch herbeigeführt, erklärt Bollason, der den ersten literarischen Reiseführer in deutscher Sprache geschrieben hat, in dem er die Reisenden an die Schauplätze der Island-Sagas und mithin an die in den Geschichten oft erwähnten Vulkane der Insel führt.

Große Sorgen um seine Heimat macht Bollason aber nicht, denn die Region rund um den Vulkan Katla sei, von einer Ortschaft abgesehen, nicht besiedelt. Und was die Aschewolken des Eyjafjalla-Vulkans sowie möglicherweise des Katla-Vulkans anginge, so wehe glücklicherweise auf Island meist ein Südwind, der die Wolken gen Nordpol treibe. „Die jetzigen Windverhältnisse Richtung Süden sind seltener und werden sicher nicht mehr lange anhalten. Dann erledigen sich die Probleme im europäischen Flugverkehr von allein.“

Anders als viele Flughäfen in Großbritannien, Skandinavien, Dänemark, Deutschland und Frankreich ist der Flughafen von Reykjavik weiter geöffnet, so dass Maschinen aus Kanada und den USA weiter an- und abfliegen können.

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